Arbeitseinsatz bei einer Bauernfamilie in Südtirol
Eisacktal - 22.08.2016 bis 30.08.2016
Im Vorfeld hatte ich mir reichlich Gedanken über meinen
Einsatz auf einem Bergbauernhof gemacht. Mehrmals darüber geschlafen und mich
mit den folgenden Fragen beschäftigt:
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Schaffst du die harte Arbeit?
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Wie reagieren die Bauersleute auf dich?
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Wie wird meine Unterkunft sein?
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Komme ich sicher und unbeschadet wieder zurück?
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Was passiert, wenn ich einen Unfall habe?
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Bin ich wirklich eine Unterstützung auf dem Hof?
Schlussendlich habe ich mich dann doch für das
kurzzeitige Leben auf einem Hof entschieden, was ich nicht bereut habe.
Die Organisation durch den Bergbauernhilfeverein war
super. So konnte ich zwischen verschiedenen Höfen wählen. In einem persönlichen
Gespräch wurde ich über den Ablauf, meine Tätigkeiten und auch meine
Absicherung aufgeklärt.
Nachdem auch die Bauersleute mit mir als Helfer
einverstanden waren, wurden die Kontaktdaten ausgetauscht und ich konnte mit
dem Bauern direkt die Details zu meiner An- und Abreise vereinbaren.
Auf dem Hof war ich seit der ersten Minute ein Teil der
Familie und wurde in alle Tätigkeiten integriert. In dem Zimmer welches mir für
die Zeit zur Verfügung gestellt wurde, hatte ich die Möglichkeit mich
zurückzuziehen. Bis auf das Schlafen habe ich das Zimmer jedoch so gut wie
nicht genutzt, weil mir das Zusammenleben mit der Familie viel wichtiger
wahren.
So konnte ich auf der Wiese bei der Heuernte, im Stall
bei den Kühen, im Garten bei den Pflanzen und auch im Haushalt mit anpacken.
All dies bei schönstem Sommerwetter im Südtiroler Alpenpanorama.
Sicher war das lange Arbeiten am Hang und in der Sonne
anstrengend, sodass ich an meine körperlichen Grenzen kam, doch das Ergebnis am
Ende des Tages, nämlich eine Scheune voll Heu und die Dankbarkeit der
Bauersleute sind unbezahlbar und stehen im Kontrast zu meiner alltäglichen
Arbeit vor dem PC.
Es ist also eine „win-win“ Situation in der ich mich von
meinem Berufsleben erholen und regenerieren konnte und die Bauersleute bekamen
eine Unterstützung welche sie dringend benötigt.
Aus meiner Sicht geht es letzten Endes darum, die Traditionen
der Bergbauernhöfe zu erhalten. Sie leisten mit ihrer ursprünglichen Art der
Bewirtschaftung einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt des
Ökosystems. Dass auch ich einen Teil dazu beitragen konnte, ist für mich die
beste Genugtuung, und mit materiellen Gütern nicht aufzuwiegen.
Andreas Kaluza / 05.09.2016