Erlebnisbericht aus dem Passeiertal – April 2023

Erlebnisbericht aus dem Passeiertal – April 2023

Als wir im September 2020 die Erstkommunion des ältesten Sohnes unserer Bauersfamilie unterstützt haben, war schon klar, dass 2023 die nächste Erstkommunion ansteht. Um die Details zu klären waren wir vom 6. bis zum 8. April auf dem Bauernhof. Wir besprachen mit der Familie alles, was notwendig war, und halfen noch bei der alltäglichen Arbeit.
Von diesem Kurzeinsatz zurückgekehrt, begannen zu Hause die Vorbereitungen für das anstehende Ereignis. Rudi richtete Unterlagen für die Tische und Bänke, sowie alles technisch und handwerklich notwendige Material her. Marianne sorgte sich um die notwendigen Dekomaterialien, und die besprochene Verpflegung. Am 19. April war alles hergerichtet.

Material das ins Auto musste.

Am 20.04.23 starteten wir um 5 Uhr ins Passeiertal. Ich fuhr allein, und Marianne fuhr mit Carmen und Lara, die besuchten eine befreundete Familie, die auch im Passeiertal wohnt.
Bei der Abfahrt bei uns hatte es geregnet. Der Regen war aber Gott sei Dank, ein Stück nach dem Pfändertunnel vorbei. So ging es sehr gut und zügig Richtung Südtirol.
Carmen und Marianne machten noch einen kurzen Zwischenstopp in Meran, ich fuhr direkt auf unseren Bauernhof, auf dem ich um 10:15 Uhr wohlbehalten ankam.

Die Begrüßung auf dem Hof war wie immer sehr herzlich. Der Bauer war bei der Arbeit, und die Kinder spielten um den Hof. Sofort wurde das voll bepackte Auto ausgeladen. 
Das gesamte Material wurde an den entsprechenden Orten gelagert. Dann fuhr ich wieder den Berg hinunter, um Marianne unten im Tal von Carmen zu übernehmen.

Nach einer kurzen Stärkung wurde dann losgelegt. Der Platz unter der Überdachung vor dem Stall musste frei geräumt und gereinigt werden, da dort am Sonntag der Sektempfang nach der Kirche stattfinden sollte. Zudem sollte der Platz windgeschützt werden. Also musste auch noch eine entsprechende Verbauung geplant werden. Am Abend ging es dann noch in den Stall, um anschließend todmüde ins Bett zu fallen.

Der Freitag begann um 5:45 Uhr mit der üblichen Stallarbeit. Nach dem Frühstück ging es mit den Festvorbereitungen weiter. Marianne backte Kuchen, die Stube wurde ausgeräumt und die Verbauung der Überdachung in Angriff genommen.

Gemeinsam mit der Bauersfamilie erreichten wir das uns gesteckte Tagesziel. Nach der Stallarbeit und einem ordentlichen Abendessen mit etwas Rotwein ging es dann ins Bett.

Am Samstag ging es nach dem Stall und dem Frühstück vorbereitungsmäßig weiter. Marianne arrangierte die Dekoration und erledigte die Feinheiten. Ich erledigte noch diverse andere notwendige Tätigkeiten. Um die Mittagszeit gab es dann noch etwas Aufregung. Eine Kuh gebar Zwillinge, die eigentlich erst in 14 Tagen hätten kommen sollen.

Am Nachmittag half ich Marianne dann in der Küche. Fleisch, Gemüse, Beilagen, und Salat musste vorbereitet werden.
Abends waren wir dann für den kommenden Tag bereit. Alles war gut geplant und vorbereitet. 

Der Sonntag begann mit Stallarbeit und Regen. Während ich im Stall mithalf, richtete Marianne für die Kinder ein Obstfrühstück, das sehr gerne angenommen wurde.

Dann brach das Chaos aus. Die Hose des Erstkommunikanten war unauffindbar. Aber auch dieses Problem wurde mit Ruhe und Besonnenheit gelöst. Als die Familie dann in der Kirche war, ging die Arbeit für uns richtig los. Mein am Samstag vorbereiteter Arbeitsplatz musste aufgrund des Regens an eine trockene Stelle verlegt werden, und dann sofort die beiden Holzkohlengrills angefeuert werden.

Ebenso wurden eine Fritteuse und ein Reiskocher in Betrieb genommen. Marianne bereitete in der Küche die Salate für das Salatbüffet, das Gemüse, und die Suppe vor. Kurz bevor das Fleisch fertig war, wurde auch die Soße fertiggestellt, und dann das fertige Fleisch in Scheiben geschnitten und darin warmgehalten. Als die Familie aus der Kirche kam waren wir so gut wie fertig.
Mittlerweile hatte auch der Regen aufgehört, und so verweilte die Familie einige Zeit beim Sektempfang.

Dann begann das Mittagessen mit Salat, Suppe, und Hauptgang.
Nach dem Mittagessen machten die meisten einen kleinen Spaziergang. Draußen war es jedoch kalt, und es fegte ein ordentlicher Wind um die Ohren.
Dann gab es zum Abschluss noch Kaffee und Kuchen. Die mitgebrachte Kaffeemaschine leistete dabei sehr gute Dienste.
An diesem Tag waren alle rundum zufrieden. Es wurde viel gelacht, aber auch manches ernsthaft diskutiert. Die letzten Gäste verließen so gegen 20:30 Uhr den Hof. Es wurde das Gröbste noch schnell aufgeräumt, bevor die Bauersleute und wir dann noch kurz bei einem Schluck guten Rotwein zusammensaßen.
Wir ließen den Tag nochmals Revue passieren. Alles hatte wunderbar funktioniert, das Essen hatte allen gut geschmeckt und alle waren sehr zufrieden und lobten unsere Hilfe.
Dann ging es nach einem sehr langen und anstrengenden Tag ins Bett.

 

 

 

 

 

 

Am Montag hatte ich dann “stallfrei“, da wir ja unsere ganzen Sachen noch zusammensuchen, und ins Auto packen mussten, denn es musste wieder nach Hause gehen. Am Dienstag war wieder normaler Arbeitsalltag zuhause angesagt.

Die Familie machte uns zum Abschied ein sehr schönes Geschenk, das wir sehr gerne annahmen.
Der Abschied von der Bauersfamilie fiel uns diesmal besonders schwer, er war sehr emotional, und es flossen auch einige Tränen. Was uns blieb, war der unendliche Dank der Familie und die Wertschätzung unserer Arbeit durch alle Beteiligten.

 

Wir möchten uns auch bei Monika und Ihrem Team ganz herzlich bedanken. Sie ermöglichen uns immer wieder kurzfristige Einsätze bei „unserem Bauer“, und unterstützen uns immer wieder in unserem Tun. Vielen Dank!
Marianne und Rudi