02 Sep. Erlebnisbericht aus dem Sarntal- Juli 2025
Nach meinem Engagement im vergangenen Jahr hatte ich die Gelegenheit, im Sommer 2025 erneut auf denselben Hof zurückzukehren. Das Gefühl war besonders – fast wie ein heimisches Wiedersehen. Die vertrauten Gesichter, die gemütliche Stube und die neugierigen Tiere vermittelten eine angenehme Atmosphäre, auch wenn die Aufgaben diesmal ganz andere waren.

Ein wesentlicher Schwerpunkt lag auf dem Umgang mit den klimatischen Veränderungen. Die steilen Wiesen litten zunehmend unter Erosion, vor allem die Hochweiden. Zusammen mit der Familie half ich dabei, die Flächen zu sichern, Wege zu befestigen und die Wasserläufe so zu gestalten, dass das Erdreich nicht weiter weggespült wird. Der Bau einer Drainage und einer neuen Brunnenfassung war durchaus schweißtreibend, jedoch umso erfüllender, als das Wasser wieder gleichmäßig floss.

Auch im Wald gab es reichlich Arbeit. Es mussten Bäume aufgearbeitet, Holz gesägt und gespalten werden – eine wichtige Vorbereitung für die Heizperiode im Winter. Dabei lernte ich, wie sorgfältig und verantwortungsbewusst mit dem Rohstoff Holz umgegangen werden sollte, damit er sowohl zur Energiegewinnung als auch im Kreislauf von Wald und Landwirtschaft erhalten bleibt.
Besonders bereichernd war erneut der menschliche Kontakt. Neben der Bauernfamilie kam ich mit Nachbar*innen, Hof-Freund*innen und weiteren Personen im Tal ins Gespräch. Die gemeinsamen Mahlzeiten schufen eine Atmosphäre von Dankbarkeit und Zusammenhalt, wie man sie im Alltag selten erlebt.

Die Tage waren intensiv und körperlich herausfordernd, aber auch bereichernd. Ich spürte nicht nur die Arbeit, sondern auch die Bedeutung von Zusammenarbeit – für die Landschaft, für die Menschen und für ein nachhaltiges Miteinander. Dieser Einsatz war für mich erneut ein wertvoller Perspektivenwechsel, den ich nur empfehlen kann.
Mein Dank gilt auch dem Team rund um Monika Thaler von der Bergbauernhilfe Südtirol beziehungsweise dem Südtiroler Bauernbund in Bozen. Sie schafft die Verbindung zwischen hilfesuchenden Bergbauern und engagierten Helfer*innen – gewiss keine leichte Aufgabe.
Bis bald und herzliche Grüße,
Alexander Grass