Erlebnisbericht aus dem Schnalstal – Oktober 2021

Erlebnisbericht aus dem Schnalstal – Oktober 2021

Hier unser Erfahrungsbericht über unseren Einsatz als Helfer auf einem Bergbauernhof im Schnalstal.

Als wir im August auf einer Wandertour auf dem Bergbauernhof übernachtet hatten, haben wir von einem dort anwesenden Helfer von der Organisation der Südtiroler Bergbauernhilfe erfahren. Das fanden wir eine sehr gute Sache um bedürftigen Bauern zu helfen und etwas Gutes zu tun.

Also haben wir uns bei der Südtiroler Bergbauernhilfe angemeldet und haben dann gleich im Oktober einen Termin für zwei Wochen auf dem selbem Hof ausgemacht. Es war eine schöne und sehr gute Lebenserfahrung, das harte Leben auf einem Südtiroler Bauernhof kennen zu lernen.
Zugegeben es war keine leichte, für uns Städter eine ungewohnte harte körperliche Arbeit, die aber auch sehr viel Spaß gemacht hat. Besonders der Umgang mit den Tieren war eine sehr schöne Erfahrung.

Unsere erste Aufgabe nach Ankunft war das winterfest machen des Gartens, mit Ernten des letzten Gemüses und Einsammeln von Gemüseblättern zum Schweine füttern.
Jeder Tag begann dann mit Aufstehen um 6:30 Uhr, um sieben Uhr war Kuhstall-, Schweine- und Ziegenboxen entmisten angesagt, ebenso die Schweine füttern, Kälbchen mit dem Zuzeleimer füttern, Hasen und Wachteln füttern, Wachteleier einsammeln, Milchkannen zur Materialseilbahn karren.
Dann gab es erst einmal Frühstück und anschließend diverse andere Arbeiten.
Um 10 Uhr wurden dann die teilweise widerspenstigen Kühe, Schafe und Ziegen auf die Weide getrieben, dann ging es wieder ans gründliche Stallentmisten und fegen, Milchkannen, Zuzeleimer und Milchküche reinigen. Danach machten wir uns wieder bis zum Mittagessen um 12 Uhr an unsere diversen Holzarbeiten u.ä.

Nach dem Mittagessen ging es nach kurzem Verschnaufen wieder weiter mit unseren „Projekten“, ca.15 Uhr gab es wohlverdiente Kaffeepause, um danach wieder weiter zu „rödeln“, um 17 Uhr wurde dann das Vieh wieder in den Stall geholt.
Um 18:30 ging es dann wieder in den Stall zum Ausmisten und füttern.
Abendessen gab es entweder vor oder nach dem Abendstall.

So waren wir bei einem fast dreizehnstündigen Einsatz von morgens sieben bis abends 19:30- 19:45 (mit Pausen) tagsüber fast ständig im Einsatz mit:
Bauholz entnageln und stapeln
U-Klammern aus alten Dachschindeln operieren und stapeln
Hilfe bei Bauholz-Brettern und Dachlatten schleppen, sägen und stapeln
Baustahl mit dem Bolzenschneider auf Maß schneiden und Handlangerarbeiten auf der Hofbaustelle
Waldweg fegen, von Ästen und Steinen befreien
schwere nasse Baumklötze für Brennholz und Zaunpfähle aus dem Wald holen, auf den Transporter auf- und wieder abladen und stapeln
Brennholz mit dem hydraulischen Spalter hacken und stapeln
Haushalt: Nach dem Essen die Stube fegen, (dreimal täglich)
Spülen, auch für die Hausgäste
Hühner- und Wachteleier putzen
Petra hat ein paar Mal gekocht.
Am letzten Tag haben wir dann noch Baumstämme mit dem Schabeisen entrindet.

Die zwei Wochen sind dabei doch sehr schnell vergangen, wir haben jetzt sehr große Hochachtung vor der Arbeit, die diese Damen auf dem Hof 365 Tage im Jahr, sieben Tage die Woche, ohne großen Urlaub leisten müssen!
Unsere Schwielen und Rückenschmerzen sind da schnell wieder vergessen.
Es war physisch schon sehr anstrengend, psychisch aber war es auch entspannend, da der heimische Alltagsstress nicht ins Schnalstal mitgekommen war! Wir konnten trotz Arbeit geistig gut abschalten.

Alles in Allem war diese Bauernhilfe eine sehr gute und weiterempfehlenswerte Sache.
Liebe Grüße aus München
Petra und Jürgen