Erlebnisbericht aus dem Ultental- August/September 2023

Erlebnisbericht aus dem Ultental- August/September 2023

Alles begann während eines entspannten Saunabesuchs. Ich blätterte in einer Illustrierten und fand einen kleinen Artikel über die freiwillige Arbeit auf einem Bergbauernhof in Südtirol. Meine Neugierde war direkt geweckt. Also die Internetadresse merken und dann zuhause auf der Seite der Bergbauernhilfe weitere Informationen suchen.

Der dann folgende Kontakt mit der Bergbauernhilfe war sehr angenehm, informativ und ehrlich. Schnell bekam ich fünf Hofvorschläge zugeschickt, die meinen angegebenen Interessen entsprachen und ich erstellte eine Rangfolge. Wichtig war mir auch die Möglichkeit gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

Schon das erste Telefonat mit der Bäuerin meines „Favoritenhofes“ war sehr unkompliziert und von großer Freundlichkeit geprägt. Zügig wurden wir uns einig und ein Termin wurde fixiert.
Dann war es soweit. Der Zug brachte mich nach Südtirol und der Bus bis an den Bauernhof. An der Bushaltestelle wartete schon der Bauer und nahm mich in Empfang. Gemeinsam ging es dann auf den Hof. Die Bäuerin hatte schon für mich mit gekocht und es gab eine erste Stärkung nach der langen Anreise.
Zum späteren Nachmittag ging es dann erstmals mit in den Kuhstall.

er Bauer hatte schon mit dem Melken begonnen und ich kümmerte mich um den Rest, ausmisten und Stroh einstreuen. Dies blieb dann auch während der gesamten Zeit morgens und abends meine feste Aufgabe.
Zusätzlich kümmerte ich mich noch um Garten. Bohnen, Kartoffeln, Gurken und Salat wuchsen hier zum Eigengebrauch.
Die Laufenten freuten sich schon auf die Schnecken, die regelmäßig im Salat zu finden waren.

Da sich das Wetter insgesamt wieder sehr trocken und warm gestaltete, konnte der 2. Heuschnitt nach der notwendigen Regenpause fortgeführt werden. Die drei Wiesen in der Nähe des Hofes konnten wir nacheinander mähen und den Schnitt trocknen. Hier kam der Balkenmäher zum Einsatz und machte die anstrengende Arbeit etwas leichter.
Auch ein kleiner, sehr beweglicher Heuwender erleichtere hier in großen Teilen die Arbeit. Aber ohne viel Handarbeit ging nichts. Das Leben auf dem Bergbauernhof in Südtirol ist arbeitsreich. Es funktioniert nur, wenn die ganze Familie mithilft. Zum Glück hatten die beiden Söhne, 16 und 18 Jahre alt, noch Schulferien und konnten so kräftig mit anpacken. So konnte die gesamte Heuernte trocken im Stadel untergebracht werden. Es waren für mich sehr ungewohnte Arbeiten, die wenn sie erledigt waren, aber neben der Erschöpfung auch eine hohe Zufriedenheit über das Geschaffte hinterließen.

Es war aber nicht nur die gemeinsame Arbeit sondern auch gemeinsame Aktionen, wie den Besuch einer Alm auf der ein Teil der Kühe den Sommer verbrachte, die es mir sehr leicht machten, mich schnell auf dem Hof zu Hause zu fühlen.
Die herrliche Landschaft und die vielen tierischen Mitbewohner taten dann noch den Rest hinzu.

Am vorletzten Tag konnte ich dann auch noch einen Almabtrieb erleben. Ein beeindruckendes, wenn auch unerwartet lautes, Erlebnis.
Die insgesamt sehr positiven Eindrücke meiner Helfertätigkeit wurden natürlich durch das leckere Essen, immer gemeinsam mit der Familie und das geräumige Zimmer abgerundet. Es waren sehr interessante 2 Wochen. Ich kann es nur empfehlen auch selber mal über den Schatten zu springen und sich auf ein solches Experiment einzulassen.

Der Familie meines Gasthofes danke ich sehr für das mir gegenüber gebrachte Vertrauen und die herzliche Gastfreundschaft.
Helmut aus dem Alten Land