Erlebnisbericht aus dem Vinschgau (I) August 2020

Erlebnisbericht aus dem Vinschgau (I) August 2020

Ich bin nach meinem Einsatz am Hof wieder gut zuhause angekommen und möchte kurz über meine Erlebnisse berichten. Ich habe keine einzige Minute bereut und bin dankbar für diese tolle Erfahrung. Es fasziniert mich, wie hart die Bauern arbeiten und wie zufrieden sie dennoch sind. So war es auch bei den Brüdern auf dem Hof. Ich war sehr gespannt, was mich erwartet. Nachdem ich oben am Hof angekommen bin haben mich die beiden Brüder sehr herzlich empfangen. Ich war auch über das relativ moderne Bad und Zimmer erfreut. Denn wenn man in das Haus reinkommt, sieht es doch sehr alt und die Treppe nach oben etwas marode aus. Am nächsten Tag ging es dann hoch auf die Wiese zum Heu machen. Das war für mich Anfängerin schon sehr anstrengend. Nach ein paar Tagen haben mir die Knochen und Füße weh getan. Meiner Figur und meiner Fitness hat es auf jeden Fall nicht geschadet:-). Zwischendurch waren ja auch im Haus noch ein paar Dinge zu erledigen. Feuer machen und das Essen auf den Tisch bringen. Was war ich nach dem Mittagessen immer müde. Aber so ging es auch dem Bauern und wir haben uns immer eine Stunde ausgeruht, bevor wir wieder auf die Wiese sind. Der Bauer hat mich sehr gut unterhalten. Er erzählt gerne. Ich gebe zu, so manches mal etwas zu viel:-). Ein beliebter Satz von ihm war…”ich muss dir noch was erzählen”:-). Eins ist sicher, ich habe in dieser Zeit alle meine Sorgen vergessen und trotz der schweren Arbeit habe ich mich nicht gestresst gefühlt. Am Abend kam der Bruder des Bauern von der Arbeit und wir haben zusammen Brotzeit gemacht. Er ist ein sehr lustiger Mensch, hat immer gerne Witze erzählt. Wir haben viel gelacht. Abends gab es oft ein Gewitter und wir haben zusammen die tollen Blitze am Himmel beobachtet. Als das Gras gemäht war und trocknete hatten wir etwas Zeit. Der Bauer hat mir seine Waldhütte gezeigt und ist mit mir zum Wasserfall und Edelweiß gewandert. Das war toll. Wobei ich mir schon etwas Sorgen um ihn machte, da er nicht so ganz fit war. Ich durfte sogar eine Nacht in dieser Hütte schlafen. Ich habe die Hündin bei mir gehabt. Es war das schönste Erlebnis in den ganzen 12 Tagen. Nachdem das Heu im Stall war, hatte ich etwas mehr Freizeit und bin auch mal ins Tal gefahren. Auch dort habe ich mich sehr wohl gefühlt. Dem Bauern hat die Heuernte schwer zu schaffen gemacht. Er hatte ein dickes Knie und Herzprobleme. Habe ihn zum Arzt gebracht. Am nächsten Tag ging es ihm wieder etwas besser. Leider habe ich gestern von seinem Bruder erfahren, dass es ihm wieder schlechter geht. Er muss sich einfach ausruhen, was ihm schwerfällt.  Ich werde diese schöne Gegend und das einfache Leben dort oben auf dem Berg vermissen. Vor allem die eigenen Produkte und das gute Wasser werden mir auch fehlen. Ich werde bestimmt noch einmal so einen Einsatz wiederholen. Die Organisation von der Seite des Vereins war super. Es hat alles sehr gut geklappt, mit Papieren, Hofvorschlägen usw.
Schön, dass es so eine Organisation gibt und die Bauern sind dankbar um jede Hilfe.

Johanna Kling aus Deutschland