Erlebnisbericht aus dem Vinschgau – September 2025

Erlebnisbericht aus dem Vinschgau – September 2025

Ohne große Worte

Die Bäuerin steht mit ihrer betagten Mutter in den steilen Wiesen bei der Heuernte. Für mich ist schnell eine Gabel gefunden. „Schön, dass du da bist, bleibst ein paar Tage?“

Gegen 10.00 Uhr hat die Sonne meist den Tau der Nacht aufgeleckt. Schwager, seine Frau, von den steilen Wiesen das Futter für die Tiere im Winter einbringen. In der ersten Stunde, die ungewohnte Höhe, strauchelt mein Kreislauf, dass man fast dien Sanitätskraftwagen bestellt hätte, aber ich erhole mich schnell. Heu, riesige Ballen den Berg runter zerren und schieben, alles Handarbeit, denn die Steilheit erlaubt kein großes Gerät. Zwischendurch eine herzliche Brotzeit sitzen wir gemeinsam in der Wiese. Diese Einfachheit, etwas nützliches bewerkstelligen mit Menschen welche ich schätze. Der Ladewagen bis zur Oberkante voll gestopft, läßt sich die hübsche Bergbäuerin denn nicht nehmen, persönlich nach Hause zu fahren, ihren Augen Stolz, gepaart mit Erfahrung mit den hier widrigen Umständen, oft muss sie der Schwager aus den Feuchtwiesen raus schleppen. Diese Frau, diese Menschen hier oben in der herrlichen Welt Freunde nennen zu dürfen ist Reichtum. Abends in dem Bulli über dem Vinschgau thronend begleitet von Wolkenformationen, Mond, Sterne, in der Früh von der Sonne geweckt werden. Nach 12 Tagen ein stolzer Blick zurück auf die abgeernteten Wiesen, unser gemeinsames ohne große Worte Werk. Eine letzte Marende zusammen mit der betagten Mutter in dem kleinen Steinhaus, herzliche, ehrliche Worte: „Der liebe Gott hatte einen guten Tag als er dich erschaffen hat, darfst gerne jederzeit wieder kommen.“

Mein Geist, mein Körper sind vor Stolz gestählt als ich mich mit meinem Hund auf den Heimweg begebe. Auf dem Sozius ein Korb mit Gartenfrüchten, Almkäse, Hartwurst, ich fühle mich reich beschenkt von Menschen welche ich liebe. Danke der Zeit die ich in dieser herrlichen Welt erleben durfte.