07 Sep Erlebnisbericht aus dem Sarntal – August 2023
Ein Einsatz auf dem Bergbauernhof – Die Arbeit dort und ein Büroalltag haben manches gemeinsam:
– Es gibt bestimmte Abläufe. Je besser man sie kennt, desto leichter geht alles von der Hand: Mit „gewusst-wie“, Routine und Erfahrung klappt alles besser.
– Manchmal steht viel auf einmal an, das dringend zu erledigen ist – und manchmal gibt es Zeiten, die man sinnvoll füllen kann mit den nice-to haves.
– Im Team funktioniert das Miteinander durch Absprachen, was an Aufgaben ansteht und wer sie macht. Je besser die Aufgaben abgestimmt und „den Neuen“ erklärt sind, desto zufriedenstellender für alle ist das Endergebnis.
– Man braucht die richtigen Arbeitsgeräte mit passender Handhabung, z.B. beim Grünfutter die Gabel mit den engen Zinken, dass nicht alles gleich wieder runterfällt. Später den Rechen, aber es soll möglichst wenig Erde mit, dann ist es besser für die Kühe.
– Es gibt viel Fachwissen:. Bei der Heuernte ist es z.B. das Verteilen nach dem Mähen: Dort wo viel liegt etwas mit der Heugabel wegnehmen und dorthin legen, wo weniger liegt. Man startet oben am Hang, aber die Blick- und Arbeitsrichtung sollte immer hangaufwärts sein. Dann muss man ggf. später per Hand das Heu mit dem Rechen wenden – also alles, was an der Unterseite lag, nach oben drehen. Ideal sind luftige Haufen, die erneut durch die Sonne getrocknet werden können. Man startet unten am Hang, arbeitet sich nach oben durch. Am Ende steht dann das Heu einbringen, also oben vom Hang zum Ende der Wiese rechen und am Steilhang rollt es von alleine weiter. Das Heu wird in der Mitte der Fahrbahn aufgehäuft, aber die Zeile nur so hoch und breit, dass man noch drüber fahren kann mit dem Heulader.
Andererseits gibt es auch Unterschiede bei den verantwortungsvollen Aufgaben auf einem Bergbauernhof:
– Die Arbeitszeiten!!! Mit Milchkühen beginnt der Tag um 4 und die Arbeit wird nur durchbrochen über die Mittagspause und bis alles erledigt ist kann es schon 22 Uhr werden.
– Das Wetter bestimmt den Tagesablauf, und der Erfolg der Arbeit ist oft vom Wetter abhängig.
– Vielfalt und Überraschungen zeigen sich z.B. darin, dass man über den Tag verteilt viele Tiere beobachten kann wie Katzen, Hühner, Laufenten, oder wo die Kühe heute wieder meinen das beste Futter zu finden, und wann sie am Zaun vorbei kommen.
– Es hat andere Dimensionen von Nachhaltigkeit, denn es wird flexibel gearbeitet mit dem was da ist und bei Küchenabfällen gibt es meist noch ein Tier, das sich darüber freut es aufzupicken.
– Die Kulisse ist einfach gigantisch!
Und so sage ich auch bei diesem Einsatz wieder ein großes Dankeschön an die herzliche Familie für alle Einblicke, fürs Mitmachen-können und Teilhaben-dürfen an einem Alltag, der anders ist wie im Büro. Damit ermöglicht der „Urlaub“ – der noch einen Nutzen hat – ein wirkliches Abschalten und ein sein-im-Augenblick. Was für ein Geschenk…