Erlebnisbericht aus dem Vinschgau im Juni/Juli 2020

Erlebnisbericht aus dem Vinschgau im Juni/Juli 2020

Drei Wochen Einsatz auf zwei Höfen

„Diejenigen Älpler, die ich kenne, sind ruhige fröhliche Menschen, die ein karges und hartes Leben führen zum Wohle von uns Stadtmenschen. Was täten wir Wanderer und Bewunderer der schönen Bergwelt ohne Bergbauern, Senner und Sennerinnen? Viele Alpen wären vergandet und kein Wandernetz würde zu den Sennhütten führen. Älpler sind in meinen Augen tüchtige und kompetente, manchmal auch wortkarge Menschen die ihr Handwerk bestens verstehen, aber wohl kaum das nötige Geld dafür erhalten“ (Zitat: Rosmarie, 70, Familienfrau, Grenchen – „Neues
Handbuch Alp“, Dritte, aktualisierte Auflage 2012, zalpverlag)

Vinschgau. Drei Wochen Einsatz auf zwei Höfen. Heuernte mit Gabel und Rechen, Trittsicherheit und Kondition vorausgesetzt. Ich hatte dieses Jahr exzellente Lehrmeister.
Ein Bauer, der mir das Vertrauen schenkte und die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten im Mähen mit der Sense ermöglichte und ein anderer Bauer, das richtige Platzieren, Aufbau und Fixieren mit dem „Sicherungsanker“ von Heutransportnetzen am Hang.
Und bei all dem erfahre aufrichtige Anerkennung, Dankbarkeit, Speis und Trank durch all diejenigen, die sich helfen lassen und mir Einblick in ihr einmaliges Leben und ihren Kosmos gewähren.
Auch, indem sie ihren Erfahrungsschatz der Co-Existenz des Menschen im Einklang mit der Natur ohne jeglichen Einsatz von Chemie mit mir teilen.
Dazu gehört auch, dass Fleisch- und Wurstprodukte aus der Hofschlachtung oder der eigenen Jagd stammen, Almkäse und Butter von den eigenen Kühen, das Gemüse aus dem eigenen Garten und sofern möglich, keine Produkte aus x-beliebigen Kühlregalen Verwendung finden.

Mein persönlicher Dank gilt abschließend für all das von mir Erfahrene, Erlebte und Gelernte den Bauersleuten der beiden Höfe, sowie allen MitarbeiterInnen der Bergbauernhilfe Südtirol, die das Projektprogramm organisieren und Einsätze in dieser Form ermöglichen.

Axel