
05 Juni Dolomiten – Juni 2020
Sie kommen und helfen – trotz Krise
Einer der Helfer ist Dr. Hubert Messner, ehemaliger Primar der Neonatologie und Neugeborenen-Intensivstation am Krankenhaus Bozen. Demnächst wird er wieder auf einem Vinschger Berghof bei der Heuernte mit anpacken. „Die Arbeitseinsätze sehe ich als Respekt gegenüber unseren Bergbauern, die für Südtirol, für uns und das Landschaftsbild immens wichtig sind“, unterstrich Dr. Messner. Der Arzt ist neues Mitglied im Verein. Die Aufnahme so genannter physischer Personen wurde notwendig, um weiterhin als Onlus-Verein geführt zu werden.
Verein arbeitet schnell und hilft unbürokratisch
Der Verein arbeitet schnell, unbürokratisch – und ohne Einnahmen aus seiner Tätigkeit. So ist er in steter Geldnot und auf Beiträge und Spenden angewiesen. Nun kann jeder Förderer des Vereins werden. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Jahresversammlung.
Das Land hat seinen jährlichen Beitrag erhöht; Geld kommt auch von den Bezirksgemeinschaften. So deckt die öffentliche Hand 41 Prozent der Kosten ab. „Danke für eure Arbeit und für euren Einsatz; ihr steckt viel Herzblut hinein“, sagte Soziallandesrätin Waltraud Deeg. Gerade in Krisenzeiten sei die Solidarität groß und gerade in Krisenzeiten zeichne sich ein gutes Team mit Zusammenhalt aus.
„Da wurde wieder viel Gutes geleistet“, sagte Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Trotz Corona hätten sich schon viele Freiwillige für einen Einsatz auf dem Berghof gemeldet.
Das Jahr begann vielversprechend. Die für März, April und Mai eingeplanten Helfer mussten ihre Einsätze aber absagen oder verschieben; ganze 2 Monate gingen keine Anmeldungen mehr ein. „Viele können nicht kommen, weil sie keinen Urlaub oder keine Arbeit mehr haben oder weil ihnen alles zu unsicher ist“, berichtete Koordinatorin Monika Thaler. Die allermeisten seien aber sehr bemüht und wollten gerade in der Krise kommen und helfen.
Vereinsobmann Georg Mayr
Mayr: Andere Jahre hatten wir zu dieser Zeit schon 3000 Einsatztage, heuer erst 950. Die Helfer beschränkten sich ja auf Südtirol. Jetzt hoffen wir, dass wir richtig starten können – pünktlich zur Heuernte. (br)/©
Vor 24 Jahren
